Heimvolksschüler bastelt sich seine eigene Spielzeugwelt
Fürstenzell. Dass Pappe ein vielseitiges, stabiles und praktisches Material ist, wissen Erwachsene wie Kinder gleichermaßen. Viel zu achtlos werden jedoch die quasi neuwertigen Versandkartons und Schachteln sofort in der Altpapiertonne entsorgt. Nicht jedoch von Hannes Beißer, einem Viertklässler der Heimvolksschule. In seiner Freizeit, in der Schule und an den Wochenenden sind Handy und Tablet für ihn uninteressant. Er bastelt sich mit Schere, Farbstiften und Malkasten seine eigene kleine Welt.
Viertklässler Hannes Beißer inmitten seiner selbstgebauten Spielzeugwelt. Foto: SMF
Pappe, Schere und Kleber statt Smartphone und Tablet
So hat er unter anderem ganz Entenhausen mit Spielfiguren in verkleinertem Maßstab nachgebaut. Besonderen Wert legt der Zehnjährige dabei auf Detailtreue und Funktionalität. Häuser, LKWs, Bagger, Autos sind liebevoll nachgestaltet, die Räder von Fahrzeugen drehen sich, ein Polizeigebäude ist aufklappbar und innen komplett ausgestattet. Eine Gefängniszelle, eine Garage mit zwei Polizeiautos sowie ein Hubschrauberlandeplatz mit dazugehörigem Helikopter vervollständigen die Station. Gebäude, Personen und Fahrzeuge sind in zudem eine Landschaft integriert.
„Schon in der 2. Klasse habe ich Schlumpfhausen nachgebaut und viele Comichefte gelesen. Eigentlich wollte ich ein Buch zeichnen. Da mir das aber zu schwierig war, haben mein Papa und ich mit dem Basteln begonnen,“ so Hannes. „Irgendwann hat unser Junge ganz von alleine damit angefangen“, erzählen seine Eltern. „Wir sind froh, dass Hannes eigentlich nie vor dem Handy oder einer Spielkonsole sitzt“. Werden in der Regel Schüler von Ideen der Lehrkräfte angeregt, verhält es sich im Fall von Hannes umgekehrt. Der Schüler steckte die Fünftklässler mit seiner Leidenschaft an, so dass diese jetzt zusammen mit Konrektorin Isabella Bauhuber begonnen haben, im Kunstunterricht ihre Kinderzimmer in einem Schuhkarton nachzubauen.